Altersvorsorge für Selbstständige – das musst du wissen

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Das Wichtigste in Kürze:

Wer den Schritt in die Selbständigkeit wagt, ist zunächst voll und ganz damit beschäftigt, sein Unternehmen aufzubauen und den Umsatz zu steigern. In dieser Anfangsphase erscheint die Altersvorsorge vielleicht als ein weit entferntes Thema, das man erst einmal aufschieben kann. Als jemand, der den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt hat, empfehle ich dir jedoch, dich frühzeitig damit zu beschäftigen, damit du später im Alter nicht am Existenzminimum leben musst. Lass uns gemeinsam einen Blick auf deine Möglichkeiten werfen und den für dich besten Weg finden. Denn deine Zukunftssicherung verdient es, mit der gleichen Leidenschaft und dem gleichen Engagement angegangen zu werden, mit der du dein Unternehmen aufbaust. Wenn du Unterstützung brauchst oder Fragen hast, stehe ich dir gerne zur Seite!

Selbstständigkeit und Altersvorsorge in Deutschland: Freiheit mit Verantwortung

Während in Deutschland für alle Arbeitnehmer und Selbständige eine Krankenversicherungspflicht besteht, haben Selbständige im Gegensatz zu Arbeitnehmern die Freiheit, selbst für ihr Alter vorzusorgen. Diese Freiheit ist eine Verantwortung, die es ernst zu nehmen gilt. Denn viele Selbstständige, insbesondere Solo-Selbstständige mit schwankendem Einkommen, sorgen nicht oder nur unzureichend vor und sind im Alter von Altersarmut betroffen. Damit dir das nicht passiert, ist es entscheidend, proaktiv zu handeln und sich frühzeitig um eine angemessene Altersvorsorge zu kümmern, um im Alter sorgenfrei leben zu können.
Gut zu wissen: Angesichts der steigenden Zahl von Altersarmut wird in politischen Kreisen verstärkt über eine mögliche Rentenversicherungspflicht für Selbstständige debattiert. Diese Pflicht würde ähnlich wie die gesetzliche Krankenversicherung funktionieren und alle Selbstständigen in Deutschland dazu verpflichten, für ihren Ruhestand vorzusorgen. Obwohl die genaue Ausgestaltung einer solchen Regelung noch Gegenstand fachlicher Diskussionen ist, herrscht weitgehend Einigkeit darüber, dass eine Reform dringend erforderlich ist.
Rentenversicherungspflicht-Berufe

Welche Berufe sind rentenversicherungspflichtig?

Für folgende Berufe gibt es eine Rentenversicherungspflicht, das bedeutet, dass sie in die gesetzliche Rentenversicherung einbezahlen müssen:
  • Ärzte, Apotheker, Rechtsanwälte, Hebammen und Notare: Diese Berufsgruppen sind in der Regel über ihre jeweiligen berufsständischen Versorgungswerke pflichtversichert.
  • Handwerker: Wenn ein Handwerker in Deutschland sein Gewerbe als selbstständiger Handwerker in einem der zulassungspflichtigen Handwerksberufe ausübt und dementsprechend in die Handwerksrolle eingetragen wird, unterliegt er der Rentenversicherungspflicht. Diese Pflicht besteht für die Dauer seiner Eintragung in der Handwerksrolle.
  • Lehrer und Erzieher, die selbstständig tätig sind: Auch sie können unter bestimmten Voraussetzungen rentenversicherungspflichtig sein.
  • Künstler und Publizisten (Freiberufler): Sie sind über die Künstlersozialkasse (KSK) versicherungspflichtig, was eine Art gesetzliche Sozialversicherung für Künstler und Publizisten darstellt.
Gut zu wissen: Diejenigen, die nicht von der Rentenversicherungspflicht betroffen sind, haben die Möglichkeit, freiwillig in die gesetzliche Rentenversicherung einzuzahlen. Aber sollten sie das wirklich tun?

Sollte man als Selbstständiger bzw. Freiberufler freiwillig in die GRV einzahlen?

Ich persönlich tendiere dazu, keine freiwilligen Beiträge in die GRV einzuzahlen, es sei denn, es besteht eine Pflicht dazu. Warum, ich der Meinung bin, erkläre ich dir einfach und verständlich am folgenden Beispiel:
Nehmen wir zur Veranschaulichung den Fall von Peter Mustermann, einem 29-jährigen Selbstständigen mit einem monatlichen Gewinn von 4.000 Euro. Anstatt die üblichen 18,6 Prozent seines Einkommens in die gesetzliche Rentenversicherung einzuzahlen, was 744 Euro entsprechen würde, entscheidet sich Peter, diesen Betrag in eine Basisrente mit ETFs zu investieren.
Dies hat für Peter den großen Vorteil, dass er die 744 Euro steuerlich geltend machen kann, was ihm eine monatliche Steuerrückerstattung von rund 250 Euro bringt. Auf diese Weise unterstützt der Staat Peters Bestreben, eigenverantwortlich Vermögen aufzubauen. Mit 67 Jahren hat Peter ein Kapital von 860.000 Euro angespart, aus dem er eine monatliche Nettorente von 3.650 Euro erhält. Darüber hinaus hat Peter durch Steuererstattungen ein zusätzliches Vermögen von rund 430.000 Euro in seinem Depot angesammelt, über das er frei verfügen kann.
Angesichts der Unsicherheit über die Zukunft der gesetzlichen Rentenversicherung ist es für Selbstständige sinnvoller, selbst für das Alter vorzusorgen. Private Rentenversicherungen punkten einfach mit mehr Flexibilität und einem besseren Verhältnis von Leistung und Kosten. Als Selbstständiger oder Unternehmer ist es jedoch entscheidend, dass die Altersvorsorge auf einer soliden Planung basiert und gut durchdacht ist. Als erfahrene Finanzexperten unterstützen wir dich gerne dabei. Nimm einfach Kontakt mit uns auf und wir zeigen dir, wie du deine Altersvorsorge optimal gestalten kannst!
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Altersvorsorge für Selbstständige - die 4 wichtigsten Grundregeln

1. Sorge für einen stabilen Umsatz

Für ein gutes Leben im Alter ist vor allem eines wichtig: ein gutes Einkommen. Das klingt einfach, aber es steckt mehr dahinter, als man denkt. Auf die Reihenfolge kommt es an: Deine Altersvorsorge hängt letztlich davon ab, was du verdienst. Sorge also zunächst dafür, dass dein Unternehmen floriert und die Umsätze stimmen. Nur dann hast du die finanziellen Mittel, um für später vorzusorgen. Das heißt nicht, dass du deine Altersvorsorge auf die lange Bank schieben sollst. Aber ohne eine gesicherte Basis macht es keinen Sinn, Vorsorgeverträge abzuschließen, die dich später finanziell belasten. Es ist wichtig, die Balance zu halten und Schritt für Schritt vorzugehen.

2. Sichere existenzbedrohende Risiken ab

Okay, machen wir uns nichts vor: Egal wie perfekt du deine Altersvorsorge planst, ein schlimmer Unfall oder eine ernste Erkrankung können dir einen Strich durch die Rechnung machen. Sichere dich also ab! Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist ein Muss, damit du nicht plötzlich ohne Moos dastehst. Und prüfe auch, ob du gegen andere große Risiken abgesichert bist. Was du genau brauchst, hängt von deiner Tätigkeit und deinem persönlichen Risiko-Check ab. Safety first!

3. Erst Schulden begleichen, dann Altersvorsorge

Einen Kredit aufnehmen und gleichzeitig fürs Alter sparen? Das ist keine gute Idee. Meist zahlt man mehr Zinsen, als man durch sichere Anlagen zurückbekommt. Kredite? Eigentlich nur Minus auf dem Konto. Schulden abbezahlen heißt also Vermögen aufbauen – auch wenn es sich zunächst nicht so anfühlt. Prüfe, ob es wirklich einen triftigen Grund gibt, hier eine Ausnahme zu machen. Wenn nicht, gilt: Erst Schulden abbezahlen, dann ans Sparen denken.

4. Flexibilität ist alles

Deine Altersvorsorge muss flexibel sein wie ein Yogameister – vor allem, wenn du dein eigener Chef bist. Gute Zeiten? Erhöhe deine Beiträge. Flaute? Runter damit. Und wenn’s brennt, solltest du auch mal was abziehen können. Nicht jede Anlage passt zu diesem Lebensstil, also such dir was, das mitspielt. Wir helfen dir dabei!

Verlasse dich nicht auf dein Geschäft im Alter

Ich erlebe es häufig, dass mich Selbstständige kontaktieren, die bereits kurz vorm Ruhestand stehen und immer gedacht haben, dass die Selbstständigkeit sie auch im Alter noch ernährt. Mache diesen Fehler nicht und sorge separat davon vor!

Welche Möglichkeiten habe ich als Selbstständiger privat für das Alter vorzusorgen?

Nun wirst du dich sicherlich fragen, wie du als Selbständiger für dein Alter vorsorgen kannst. Hier kann ich dir direkt sagen, dass ein Konzept von ineinandergreifenden Lösungen besser funktionieren wird als eine 1-Produkt-Kann-alles-Super-Duper-Lösung. Das gibt es einfach nicht. Definieren wir einmal die Punkte, die eine solche Altersvorsorge für Selbständige erfüllen muss, um für uns in Frage zu kommen:
  • Flexibilität im Beitrag aufgrund schwankender Einkommen
  • Verfügbarkeit, wenn man mal Liquidität braucht
  • Wäre auch super, wenn die Steuerlast gesenkt würde
  • Pfändungssicher für den Fall der Fälle

Fondsgebundene Rentenversicherung

Die fondsgebundene Rentenversicherung ist eine Variante der privaten Altersvorsorge, bei der die Beiträge der Versicherten in verschiedene Investmentfonds investiert werden. Die Höhe der späteren Rentenzahlungen ist eng an die Wertentwicklung dieser Fonds gekoppelt. Während traditionelle Rentenversicherungsmodelle häufig eine feste Verzinsung versprechen, zeichnet sich die fondsgebundene Rentenversicherung durch die Chance auf höhere Renditen bei gleichzeitigem Risiko von Schwankungen am Kapitalmarkt aus.(Hier mehr lesen!)

Die Vor- und Nachteile der fondsgebundenen Rentenversicherung

Für Selbstständige bietet die fondsgebundene Rentenversicherung aufgrund ihrer Anpassungsfähigkeit und der Möglichkeit zur individuellen Gestaltung eine hervorragende Option zur Absicherung der Altersvorsorge.
Tipp: Die Wahl der richtigen fondsgebundenen Rentenversicherung kann für Laien eine Herausforderung darstellen. Um eine fundierte Entscheidung treffen zu können, empfehlen wir dir daher, einen unabhängigen Finanzberater wie uns zu Rate zu ziehen. Jetzt Kontakt aufnehmen!

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Basisrente/Rürup-Rente für Selbstständige

Die Basisrente ist das Gegenstück zur staatlichen Rente. Die Rürup-Rente ist aber eben eine geförderte Altersvorsorge, das heißt, sie kann nur zur Altersvorsorge genutzt werden und als solche nicht vor dem 62. Lebensjahr ausgezahlt werden. Als Auszahlungsoption kommt nur eine lebenslange Rente in Frage, keine Kapitalisierung. Dafür sind die Beiträge steuerlich absetzbar. Wie die Basisrente in Kombination mit einem Depot zur Gelddruckmaschine wird, erfährst du hier.
Gut zu wissen: Mittlerweile gibt es die Rürup-Rente auch ganz ohne Garantie, d.h. man kann sein Geld zu 100% in die ETFs seiner Wahl investieren, ohne lästige Garantie- und Sicherungsfonds ansparen zu müssen.

Die Vor- und Nachteile der Rürup-Rente

Fazit

Als Selbstständiger steht man vor der besonderen Herausforderung, eigenverantwortlich eine tragfähige Altersvorsorge aufzubauen. Im Gegensatz zu Angestellten, bei denen die Rentenversicherungspflicht einen gewissen Rahmen vorgibt, liegt die Verantwortung hier ganz bei einem selbst. Dies kann insbesondere in der Gründungs- und Aufbauphase des eigenen Unternehmens eine zusätzliche Belastung darstellen. Dennoch ist es von entscheidender Bedeutung, frühzeitig Strategien für die Altersvorsorge zu entwickeln, um später ein finanziell unabhängiges und abgesichertes Leben führen zu können.
Dabei geht es nicht nur um den Aufbau von Rücklagen, sondern auch um eine intelligente Planung, die mögliche Steuervorteile nutzt, Risiken minimiert und eine solide Rendite ermöglicht. Angesichts der Vielfalt an Vorsorgeoptionen – von der Basisrente über fondsgebundene Rentenversicherungen bis hin zu Immobilieninvestitionen – ist eine individuelle Beratung unerlässlich. Gemeinsam können wir einen maßgeschneiderten Plan erarbeiten, der deine Altersvorsorge nachhaltig absichert und dir maximale Transparenz sowie Planungssicherheit bietet. Lass uns diesen wichtigen Schritt gemeinsam gehen und deine Zukunft auf ein solides finanzielles Fundament stellen.

Altersvorsorge für Selbstständige FAQ – die meistgestellten Fragen

Wie befreie ich mich als Selbstständiger von der gesetzlichen Rentenversicherung?
Bist du als Selbständiger tätig und erzielst den Großteil deiner Einnahmen mit einem Auftraggeber (zum Beispiel Handelsvertreter) dann ist das Formular V0050 für dich geeignet. Der Antrag ist als PDF-Dokument oder als e-Antrag verfügbar.Als Minijobber oder mit geringfügiger entlohnter Beschäftigung hat dein Arbeitgeber/ Lohnbuchhaltung das passende Formular für dich. Alternativ kannst du das Formular auf der Website der Minijob Zentrale herunterladen. Alternativ gibt es noch diese Möglichkeiten:
  • Befreiung GRV Möglichkeit 1: Minijobber beschäftigen, deren gesamte Vergütung über 520€ im Monat beträgt und somit über der Geringfügigkeitsgrenze liegt.
  • Befreiung GRV Möglichkeit 2: Für bis zu 3 Monate nach der Existenzgründung kannst du dich auf 3 Jahre von der Rentenversicherungspflicht befreien lassen. Danach wird eine erneute Prüfung fällig.
  • Befreiung GRV Möglichkeit 3: Als Handwerker kannst du dich nach 18 Jahren beitragspflichtiger Zeit von der Rentenversicherung befreien lassen.
Eine pauschale Antwort gibt es nicht, da individuelle Faktoren wie Lebensstil und Einkommensstruktur stark variieren können. Als Faustregel gilt jedoch, dass etwa 30 % des monatlichen Einkommens für die Altersvorsorge aufgewendet werden sollten, um sich später einen finanziellen Spielraum zu sichern.
Ja, aber nur unter bestimmten Voraussetzungen. Als Selbständiger ist man nur förderberechtigt, wenn man auch in der gesetzlichen Rentenversicherung versichert ist, und davon raten die meisten (auch ich) ab. Die andere Möglichkeit wäre über einen förderberechtigten Ehepartner, aber auch dann gibt es aus finanzieller Sicht wenig Anreiz, als Selbstständiger eine Riester-Rente anzusparen, wenn es Möglichkeiten wie die fondsgebundene Rentenversicherung und die Rürup-Rente gibt. Die Riester-Rente lohnt sich durch die staatlichen Zulagen in der Regel erst, wenn man 3 Kinder hat, dann gibt es Zulagen von insgesamt 1075 € pro Jahr in den Vertrag.

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